'Auf dick programmiert' - Interview mit Prof. Dr. Martin Wabitsch

"Auf dick programmiert" - Interview mit Prof. Dr. Martin Wabitsch

MEDICA Education Conference 2014

Dauer:06:42
Datum:01.12.2014
teilen:

als Videomail senden

Prof. Dr. med. Martin Wabitsch, Leiter des Hormonzentrums für Kinder und Jugendliche an der Universitätsklinik Ulm spricht auf der MEDICA Education Conference nach der Pressekonferenz „Gastroinestinale Onkologie“ mit Medizin TV über die neuesten Erkenntnisse aus der Adipositasforschung.

Die Beobachtung, dass erworbene – also nicht genetisch bedingte Merkmale eines Menschen vererbt werden können, ist bereits 200 Jahre alt und geht auf den französischen Biologen Lamarck zurück. Ein grundlegendes Konzept hierfür hat Prof. Günther Dörner von der Berliner Charité vor über 40 Jahren entwickelt. Er verwendete erstmals den Begriff Programmierung im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Einflüssen während der Schwangerschaft auf den Fötus und die sich daraus ergebenden Hormon- und Stoffwechselveränderungen in der Kindheit und im Erwachsenenalter.

Man wisse heute, dass Adipositas zu einem bedeutsamen Anteil durch fetale Programmierung ausgelöst werden kann. Im Prinzip handelt es sich um eine durch Konditionierung erworbene Fehlfunktion im kybernetischen Regelkreis der Energiehomöostase und damit um einen Regelkreis, der für einen fundamentalen Lebensprozess verantwortlich ist.

Ungefähr ein Drittel aller Schwangeren ist heute in Deutschland übergewichtig. Was viele davon leider nicht wissen, ist, dass sich das Übergewicht bereits vor Schwangerschaft direkt auf die Programmierung der Areale des Gehirns der Föten auswirken kann, die für die Nahrungsaufnahme, das Körpergewicht und den Stoffwechsel  zuständig sind.

Von der Störung, die durch das Übergewicht der Mutter bereits vor der Schwangerschaft verursacht würde, erholten sich die Kinder später nicht mehr und würden bereits im Grundschulalter unter Übergewicht und später oft an Altersdiabetes leiden. Dies sind wichtige Erkenntnisse, die aufzeigen, dass nicht immer falsche Ernährung oder Bewegungsmangel der Kinder sind schuld sind, sondern es oft so sein kann, dass das Gehirn des Kindes einfach schlicht und ergreifend bereits im Mutterbauch „auf dick programmiert“ wurde!

Links: Adipositasforschung Ulm, Kinderdiabetes Ulm ,

Adipositas TV, Endokrinologie TV, Diabetes TV, Kinderheilkunde TV, Pädiatrie TV, Jugendmedizin TV, Hormon TV, Insulin TV, Geburtshife TV, Baby TV, Pränatalmedizin TV, Vorsorge TV, Vorsorgemedizin TV, Prävention TV, Präventivmedizin TV, Magen TV, Drüsen TV, Fett TV,

Tags: Adipositas Adipositasforschung Übergewicht Martin Wabitsch Universitätsklinik Ulm MEDICA Education Conference Pressekonferenz Gastrointestinale Onkologie Endokrinologie Kindermedizin Jugendmedizin Insulin Schwangerschaft Hormonforschung Stoffwechsel Kinderdiabetes Diabetes Ulmer Kinderstudie Professor Brenner

Nobelpreis für Medizin

Der Nobelpreis für Medizin geht 2015 an William C. Campbell und Satoshi Ōmura für ihre Entdeckungen betreffend einer neuartigen Therapie gegen von Fadenwü …

Lesen Sie mehr

Diskussion um Sterbehilfe in Deutschland

Bremen (Deutschland), 11.10.2014 – Als Justizministerin hatte Sabine Leutheuser Schnarrenberger (FDP) in der vergangenen Legislaturperiode (2009-2013) einen Gesetze …

Lesen Sie mehr

www.Worldnews-TV.com

Fenster schließen
alle Sender