WHO rechnet mit 75 Prozent mehr Krebstoten

WHO rechnet mit 75 Prozent mehr Krebstoten

Genf (Schweiz), 19.05.2014 – Chris Wild, Direktor des Internationalen Zentrums für Krebsforschung Weltgesundheitsorganisation (WHO), erklärte gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC die Ergebnisse des neuen UN-Krebsreports. 2012 gab es weltweit schätzungsweise 8,2 Millionen Krebstote. Diese Zahl wird in den nächsten beiden Jahrzehnten voraussichtlich auf fast 25 Millionen ansteigen. Das entspricht einer Steigerung um 75 Prozent innerhalb von zehn Jahren.

Das Ziel der WHO besteht darin, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen. Die größten Erfolge hat die WHO bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten erzielt. Der bisher einzige unter Federführung der WHO erarbeitete völkerrechtliche Vertrag ist das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs. Das Rahmenübereinkommen ist entstanden aus der Erkenntnis, dass die weltweite Ausbreitung des Tabakkonsums schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit hat. Zu diesen Folgen gehören auch Krebserkrankungen wie etwa Lungenkrebs. 1987 wurde der Weltnichtrauchertag von der WHO ins Leben gerufen, und in den Folgejahren wurden wiederholt Kampagnen gestartet.

Weltweit sind 25 Prozent aller bösartigen Tumore Bronchialkarzinome, wobei Männer am häufigsten betroffen sind. Hauptursache ist der Tabakrauch. Demgegenüber habe die Atomkatastrophe in Japan das Krebsrisiko für die dortige Bevölkerung nicht erhöht. Der erste UN-Krebsreport erschien 2003, der zweite 2008. Die drei Länder mit den weltweit höchsten Krebsraten sind Dänemark, Frankreich und Australien. Deutschland steht an 18. Stelle der Weltliste.

Der Weltnichtrauchertag am 31. Mai steht in diesem Jahr in Deutschland unter dem Motto Gesundheit auf der Kippe. International appelliert die WHO an ihre Mitgliedsstaaten, die Tabaksteuer zu erhöhen. Weltweit sterben jährlich 6 Millionen Menschen durch den Konsum von Tabak, worunter 600.000 Nichtraucher sind, die den Qualm unfreiwillig einatmen.

 

Quelle: wikinews

 

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