Mutter des ersten Retortenbabys verstorben
Lesley Brown, die am 25. Juli 1978 das erste im Wege künstlicher Befruchtung gezeugte Kind zur Welt brachte, ist bereits am 6. Juni 2012 im Alter von 64 Jahren nach einer kurzen Krankheit in Bristol verstorben. Das gab ihre Tochter Louise Brown bekannt. Lesley Brown war am 20. Juni 2012 in engsten Familienkreis in Bristol beigesetzt worden.
Louise Brown beschrieb ihre Mutter als einen ruhigen und sehr zurückgezogen lebenden Menschen. Ihr Vater John Brown lebte schon seit fünf Jahren nicht mehr. Louise Brown sagte, ihre Mutter sei nur deshalb ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geraten, weil sie sich so sehr eine Familie gewünscht habe.
Das Paar hatte neun Jahre lang erfolglos versucht, ein Kind zu bekommen, als sie sich entschlossen, es mit einer künstlichen Befruchtung zu versuchen. Die Schwangerschaft war zuvor an verklebten Eileitern gescheitert. In einem Interview im Jahr 2008 sagte Lesley Brown, die In-vitro-Fertilisation sei damals eine ganz andere Behandlung gewesen als heutzutage. Befürchtungen, wonach das Kind behindert sein könnte, erwiesen sich rasch als unbegründet. Sie war damals in Behandlung bei Patrick Steptoe und Robert Edwards. Letzterer war im Jahr 2010 mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet worden. Edwards erzählte ebenfalls in einem Interview im Jahr 2008, sein Kollege Steptoe habe seine Patientin seinerzeit nach der Entbindung ins Haus seiner Mutter gefahren, um Lesley Brown vor der Presse zu schützen, die sie verfolgt habe.
Lesley Brown hatte noch ein weiteres Kind, Natalie, das vier Jahre nach Louise ebenfalls nach einer künstlichen Befruchtung geboren worden war, sowie eine Stieftochter namens Sharon. Außerdem war sie fünffache Großmutter.
Quelle: wikinews.org
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